Es wartet also viel Arbeit auf mich – und im Frühling kommen nur noch mehr Pflichten auf uns Bienen zu: Wabenbau, Stockbewachung, Pollensammlung, Honigproduktion. Von Work-Life-Balance hat hier noch keiner etwas gehört, und schon bei dem Gedanken an diesen Workload summt mir der Kopf. Besser noch ein wenig schlafen, solange ich noch kann …
Ich träume, ich wäre als Wildbiene geboren. Kein Schwarm-Mindset, keine Pollenquote, keine Wabensymmetrie, sondern nur Tun oder Lassen ganz nach eigenem Ermessen. Ich bin meine eigene Königin. Ich fliege, wo der Wind mich hinträgt. Gemächlich summe ich von einer Blüte zur nächsten und trinke nur, was ich selbst brauche. Ich existiere ohne die Sicherheit und Geborgenheit des Bienenstocks, ganz auf Gedeih und Verderb, aber auch ohne Pflichten. Natürlich, wenn ich nicht genug Nahrung oder einen geeigneten Nistplatz finde, war’s das mit meiner Familienplanung. Ab er ein gewisses Risiko gehört zur Selbstständigkeit und dem wilden Leben eben dazu, oder?